Vom Banat in die Berge

Angekommen in Timisoara gaben wir uns drei Tage dem Festivaltreiben hin, waren aber auch froh, anschließend wieder in die Natur zu fahren und die Ruhe zu genießen. Unser nächstes Ziel war das “Eiserne Tor”, so wird das Tal zwischen Rumänien und Serbien genannt in dem die Donau die Karpaten durchbricht. Leider sahen die Straßen auf der Karte kleiner aus als in der Realität und wir mussten uns die schmale Fahrbahn mit einer Unmenge an bulgarischen und türkischen LKWs teilen. Nach Drobeta Turna Severin konnten wir zum Glück wieder auf kleine Straßen an der Donau ausweichen und ein bisschen mehr vom ländlichen Rumänien mitbekommen.
Bei Vidin erreichten wir Bulgarien und verbrachten unsere letzte Nacht an der Donau. Die geringe Bevölkerungsdichte Bulgariens war vom ersten Moment an sichtbar. Die Straßen leerer, noch mehr verlassene Häuser in den Dörfern, aber auch deutlich weniger Müll am Wegrand. In Nordbulgarien schliefen wir in einem kleinen Dorf und ein älterer Mann gesellte sich Abends zu uns, um uns mit Köstlichkeiten aus seiner Vorratskammer zu versorgen. Bei eingekochtem Obst und selbstgebranntem Schnaps erzählte er traurig, dass viele das Dorf verließen und zeigte auf einige verlassene, halb verfallene Häuser. Die meisten gehen nach England, Frankreich und Deutschland. Er selbst hat den Spielplatz neu hergerichtet und mäht regelmäßig die Wiese, für den Fall, dass doch einmal Kinder ins Dorf kommen.

 

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