Durch Bulgarien in die Türkei

So, jetzt haben wir länger nichts von uns hören lassen, was aber nicht heißt, dass hier nichts passiert ist. Nach sechs Wochen auf dem Rad wollten wir uns eine Pause gönnen und ein paar Tage im bulgarischen Balkangebirge wandern. Als Ausgangspunkt wählten wir den Ort Apriltsi, der am Fuß des Botev (2400 M.ü.N) liegt. Leider hatten wir etwas Pech mit dem Wetter und die vier Tage in den Bergen waren von starken Regenfällen und Gewitter begleitet. Nichtsdestotrotz wagten wir uns auf den Berg und nutzten die wenigen trockenen Stunden, um zumindest in die Nähe des Gipfels zu kommen.
Wieder auf dem Fahrrad wollten wir auf dem schnellsten Weg zur Küste, in der Hoffnung dort etwas mehr Sonne abzubekommen. Aber auch dort verfolgte uns der Regen und wir fuhren schnell weiter Richtung Türkei. Bulgarien haben wir mit gemischten Gefühlen verlassen. Wir fuhren durch tolle Landschaften, entdeckten viel und trafen sehr nette Menschen. Allerdings fanden wir auch oft verlassene Gegenden mit wenig jungen Menschen. Viele wandern nach Westeuropa aus, weil sie sich dort eine bessere Zukunft versprechen. Die südliche Schwarzmeerküste bietet lange Sandstände und tolles Wasser. Jedoch gibt es kaum noch Gegenden, die nicht mit riesigen Hotels oder anonymen Campingplätzen zugebaut sind. Die wenigen Freiräume, die es bis vor kurzem noch gab, werden nach und nach von Investoren aufgekauft und touristisch verwertet.
Von daher freuten wir uns auf ein neues Land und waren gespannt auf die Türkei. Am Grenzübergang in Malko Tarnovo wurden wir routiniert durchgewunken und fuhren danach auf einer fast leeren vierspurigen Straße nach Kirklareli. Das ist übrigens eine nette Kleinstadt und perfekt zum Aklimatisieren. In diesem Fall bedeutet das: türkische SIM-Karte kaufen, an den Cay gewöhnen und nicht jeden morgen um halb sechs vom Rufen des Muezzins aufzuwachen. Nach zwei Nächten ist das soweit erledigt und es geht endlich weiter zum ersten großen Etappenziel: Istanbul.

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